5 1/2 heiße, eiskalte, aufregende, anstrengende, interessante, atemberaubende, besorgniserregende, lustige, horizonterweiternde und fantastische Wochen im südöstlichen Europa und Albanien
Tag 1 - 24.7.22 - So
Lutzmannsburg (70er-Feier von Ines Papa Günter) - Murter
9 Stunden mit Grenzstau
Tag 2 u 3 - Mo/Di
Faulenzen auf Murter - Autokamp Kosirinia Nikola
Platz für 50 Euro pro Nacht zwar direkt am Meer, aber Sanitäranlage ab 22h zu
Tag 4 - 27.7. - Mi
Doviđenja Murter! 3 Tage schwimmen, lesen, entspannen waren wunderbar! Heute ging es 360 km weiter über die gestern neu eröffnete Peljesac-Brücke bis an das südlichste Ende Kroatiens. An einem Gemüsestand zeigt uns ein Kroate Fotos von seinem Urlaub in Salzburg und Mondsee - Schafbergbahn & Salzburger Nockerl - herrlich! 😄
Zwischenstopp in der herzigen Bucht von Molunat, Campingplatz 'Adriatic' mit sehr nettem Besitzer, 20 Euro, Lokal 200m, Terrasse zum Meer, gute Fischgerichte
Tag 5 - 28.7. - Do
Fahrt von Molunat über Grenze (1 Std) nach Montenegro, Bucht von Kotor, dann den Berg hinauf nach Niksic und danach über Stock und Stein auf eine Hochebene auf 1600m.
"Montenegro - wild beauty", stand auf einem Schild an der Grenze - so wahr!
Wir stehen am Bergsee "Kapetanovo Jezera" auf 1668m, ringsum eine riesige Alm, von der aus die hunderten Kühe und Schafe jeden Morgen auf die bis auf über 2000m gelegenen Futterwiesen getrieben werden. Viele Hirten sind Kinder und Jugendliche, aber auch Männer. Die sind in leichten Turnschuhen unterwegs und haben nicht einmal Wasser mit, obwohl viele den ganzen Tag bei den Tieren bleiben (v a bei den Schafen). Bei jedem Haus bellt mindestens ein Schäferhund. Alle Hunde laufen hier frei und sind nach erstem Kennenlernen friedlich. Niemanden stört es, dass wir hier stehen. Aus jedem vorbeifahrenden Auto eine grüßende Hand.
Tag 6 - 29.7. - Fr
An der Ostseite des Sees gibt es zwei Lokale mit Toilette! Hier kann man Bier (1,5 Euro) und Rakia bestellen und bekommt einen Snack (Käse, Speck, gebackene Mäuse) dazugeschenkt. Der junge Inhaber ist äußerst freundlich und lädt uns am nächsten Morgen zu einem Kaffee ein. Wanderung auf einen Gipfel (Suvi Vrh 2058m), dann weiter zu einer umwerfenden Aussicht auf den See. Ein Versuch auf anderem Weg zum See zurück zu gehen scheitert an dem viel zu steilen Gelände, wir müssen umkehren und sind nach gut 4 Stunden wieder beim Auto.
Tag 7 - 30.7. - Sa
Kaffeeeinladung nehmen wir noch an, dann geht es weiter auf einer Alternativroute (die ursprünglich geplante scheint nach einem Gespräch mit einem lokalen Guide zu riskant/eng) Richtung Bukumirsko Jezero. Mittagessen in einem Restaurant mit WIFI zum Pflegen der wichtigsten Kontakte, wir essen wieder Kacamak (Polenta mit Käse vermischt) und Grillgemüse. Ein Gewitter können wir auch dort vorbeiziehen lassen. Am See finden wir es nicht schön, oberhalb feiern ein paar Betrunkene und feuern Schüsse ab, von einer Wiese verjagt uns der Schafhirte, also fahren wir wieder ein Stück zurück und finden einen idealen Nachtplatz auf einer kleinen Wiese.
Tag 8 - 31.7. - So
Weiter über eine abenteuerliche Schotterstraße zum Rikavacko Jezero (1313m), hier finden wir ein schönes Platzerl, anfangs sind noch einige Camper da, aber abends leert es sich. Wein, Lagerfeuer und 1.000.000 Sterne - perfekt!
Tag 9 - 1.8. - Mo
Wanderung 5,5 Stunden auf das Hochplateau Richtung Mala Kafa, leider ist der Weg irgendwann so schlecht und dann ganz weg, sodass wir umgekehren müssen. Duschen, Kochen und Lagerfeuer mit einer Runde Offroadern (Guide & Co. von Abenteuer 4x4 - haben wir am Kapetanovo schon getroffen)
Tag 10 - 2.8. - Di
Weil heute wieder soo ein starker Wind weht, brechen wir unser Lager am Rikavacko See einen Tag früher ab und fahren aus den kühlen Bergen hinunter ins 36 Grad heiße Podgorica. Wir essen eine Pizza und fahren dann über die nahe Grenze nach Albanien. Unseren Nachtplatz finden wir am Skutarisee. Hier baden neben uns die Kühe - herrlich!
Tag 11 - 3.8. - Mi
Pistenkuh Tour Nr. 3 ist nicht sehr schön wegen der großen Trockenheit. Essen am Stausee Fan, wir fahren wieder in die Berge, Nachtplatz auf einer Alm bei Krej-Lure
Tag 12 - 4.8. - Do
Mega-Fahrerei im Lura National Park, Bergsee Liqeni i Madh und weitere kleinere auf 1700m. Beim Runterfahren ist eine Stelle zu eng und wir kehren um. Einkehr im "Hotel Lure" - hier bekommen wir etwas gekocht und können auch den Campingplatz nutzen. Am Abend lernen wir in der Dorfkneipe des Englischlehrers Kastriot zwei deutsche Motorradfahrer und einen holländischen Radfahrer kennen und erfahren viel über das Leben im muslimischen 1000 Einwohner-Bergdorf Lure. Rottweiler Boica, der zum Hotel gehört, passt auf uns auf und bellt die halbe Nacht.
Tag 13 - 5.8. - Fr
Bei Kastriot trinken wir noch was und bekommen 'Chai Mali' (Bergtee) geschenkt. Weiter geht's rumpelig den Berg hinunter, Zwischenstopp zum Fischessen, dann auf Teer Richtung Meer. Peshkopia, Tirana und dann in Durres an die Küste bis Karpen "Camping Pa Emer" - sehr schnuckeliger Platz, wir stehen direkt am Meer.
Tag 14 - 6.8. - Sa
Relaxing Beach Life, abends sitzen wir auf der Restaurantinsel und beschließen noch einen weiteren Tag zu bleiben.
Tag 15 - 7.8. - So
weiterer Bade- und Relaxtag auf dem zauberhaften Campingplatz Pa Emer
Tag 16 - 8.8. - Mo
Wir fahren noch ein paar Kilometer südlicher auf den 'Offroad Campingplatz', den uns ein Mitarbeiter von Pa Emer empfohlen hat. Ganz sicher sind wir nicht, da wir auf einer Baustelle sind, aber wir bleiben trotzdem eine Nacht. Tolle Stimmung am Abend mit Sunset und hellem Mond!
Tag 17 - 9.8. - Di
Abschied von Isabella und Uwe.
Wir wollen wieder in die Berge und fahren Richtung Gramsh.
Pistenkuh Tour S14 (in umgekehrter Richtung), vorher einkaufen in dem kleinen Städtchen Gramsh, Internetcafe. Wir fahren die Route bis zum zweiten See und übernachten auf dem Staudamm mit Blick auf das Tomorr-Massiv.
Tag 18 - 10.8. - Mi
Vom See bis Berat, Stadtbummel auf die Burg, Einkehr in muslimischem Lokal (in drei durften wir mit Lila nicht rein). Ein bisschen zu spät fahren wir Richtung Tomorr Nationalpark ein Stück auf der Pistenkuh Tour S05 bis zum Sufi Kloster. Beim Suchen des Nachtplatzes ist es schon finster und wegen freilaufenden Herdenschutzhunden etwas unheimlich, aber wir finden trotzdem eine ganz gute Stelle.
Tag 19 - 11.8. - Do
Frühes Frühstück, nochmal zurück zum Kloster und dann hinauf auf den Mount Tomorr (2384m). Hier fahren die Albaner zT mit ganz normalen Autos (natürlich Mercedes) bis auf den Gipfel. Wir bleiben ca. 700hm unterhalb stehen und gehen den Rest zu Fuß. Da oben ein Hund den Gipfel (bzw. seine Schafherde) bewacht, gehen wir nicht ganz hinauf, sondern kehren um und fahren mit dem Auto hoch.
Danach folgen wir der Route S05 weiter bis Gjerbes und fahren an das Flussbett des Tomorrica. Leider gewittert es gerade und die Gegend ist nicht so einladend. Wir finden unseren idealen Nachtplatz auf einer Wiese. Als der Regen nachlässt, gehen wir noch eine Runde und sind beeindruckt vom dunklen Flussbett und der absolut einsamen Landschaft.
Tag 20 - 12.8. - Fr
Gemütlicher Vormittag mit Frühstück und Routenplanung. Es gewittert, wir packen zusammen und setzen den Weg Richtung Corovoda (S05 - Tomorr Rundkurs) fort. Dort kurzer Einkauf und weiter entlang des Osum auf Tour 06. Hier wird es auf der Asphaltstraße kurz touristischer, was gleich wieder vorbei ist, als die Straße wieder zur Piste wird. Sie führt durch eine fantastische Landschaft aus brauner Erde im Nationalpark Bredh Hotove. Nachtplatz am Bach vor Permet mit Blick auf den Mali i Lunxherise.
Tag 21 - 13.8. - Sa
Wir fahren über Kelcyra (Kaffee & Internet zur Campingplatz Suche) und eine Quelle nach Gjirokastra und checken am Mini "Campingplatz" Late ein. Dort wäscht man uns eine volle Trommel Schmutzwäsche und es gibt einen entzückenden Hundewelpen namens "Halu"(schka). Abends essen wir gegrillten Fisch in der Stadt.
Tag 22 - 14.8. - So
Wir frühstücken in Gjirokastra und machen noch einen Stadtbummel, essen Samra (gefüllte Weinblätter) und fahren dann zum 'Blue Eye' - einer mega Touristenattraktion. Hier brauchen wir mehr Zeit als geplant. Wir müssen vor dem Einstieg in die nächste Route noch einkaufen und fahren im Gebiet 'Dropull' von einem griechischen Dorf erfolglos zum nächsten. Wir entscheiden uns um und übernachten im trockenen Flusstal des Drin, wo mehrmals eine große Schafherden mit 6 Hunden an uns vorbeizieht. Aber Lila ist es mittlerweile schon gewöhnt, dass sie zu ihrem Schutz mehrmals pro Tag kurz ins Auto verfrachtet wird.
Tag 23 - 15.8. - Mo
Nach dem Frühstück kaufen wir Brot, Obst und Gemüse in Gjirokastra und dann geht's es endlich wieder in die Berge - Pistenkuh Tour S10 Jorgucat - Livadhja. Wir fahren durch menschenleeres Gebiet und finden unterhalb des Orts Janicat einen schönen Platz am Bach mit Feigenbäumen, Weintrauben und Brombeeren. Ein Hirte schenkt uns einen Sack reife Feigen. Wir beschließen eine zweite Nacht zu bleiben.
Tag 24 - 16.8. - Di
Wir wandern ein bisschen in der Gegend herum und relaxen am Bach.
Tag 25 - 17.8. - Mi
Weiter geht's auf der Route S10 in den Nationalpark Butrint ganz im Süden Albaniens. Unsere ausgesuchter Standplatz ist leider mit Tages Badegästen voll, wir finden keine Parkmöglichkeit und fahren weiter. Der Verkehr in Sarande (wo wir gar nicht hinwollten) ist eine Katastrophe, die nächste Bucht eine Müllhalde und so landen wir völlig entnervt schlussendlich auf dem kleinen Campingplatz "Gate to horizon" direkt am Meer in Lukove.
Tag 26 - 18.8. - Do
Chillen am Meer, abends gegrillter Fisch im Restaurant am Strand
Tag 27 - 19.8. - Fr
Die Küstenstraße Richtung Norden über den Llogora Pass (Mittagessen auf der Passhöhe), weiter nach Vlore (Horror!) bis auf die Landzunge "Zvernec". Hier könnte man direkt am Strand stehen, aber wegen des starken Windes stellen wir uns in den Schutz von Tamarisken. Tolle Umgebung mit ausgetrockenem Brackwassersee.
Tag 28 - 20.8. - Sa
Wir frühstücken am Strand und haben ihn fast so gut wie für uns alleine. Mittags setzen wir den Weg Richtung Norden fort. Die Fahrt auf der Autobahn um Durres Richtung Tirana ist wieder eine Katastrophe. Stoppandgo, Unfälle, Gunther ist völlig entnervt. Der Landy macht Zicken und springt an der Raststation, an der wir einen Kaffee mit Blick auf einen Unfall trinken (WiFi), nicht gleich an.
Wir disponieren um und fahren in Kruje auf einen den Platz 'Camping Kruje' mit sehr freundlichem Besitzer.
Tag 29 - 21.8. - So
Wir setzen unseren Weg fort. Nach kurzem Einkauf fahren wir nach Shkoder und steigen nach der Besichtigung der Brücke von Mes in die Route N01 (umgekehrt) nach Theth ein. Wir finden einen schönen Platz am Bach, warten ein Gewitter ab und erholen uns von dem Stadt-Fahr-Stress der letzten beiden Tage.
Tag 30 - 22.8. - Mo
Tag am Bach, spazieren, G schläft viel, nachmittags wieder Gewitter, diesmal länger, wir nutzen die Zeit für die Routenplanung.
Tag 31 - 23.8. - Di
Weiterfahrt nach Richtung Theth, ziemlich laaange Rüttelei. Wanderung zum blauen Auge von Theth, dann zum Nachtplatz in Okol am Beginn des Theth Bachs.
Tag 32 - 24.8. - Mi
Theth - Wanderung auf den Quafa e Pejes 1742m und Abstieg zum Peja See (1600) - traumhafte Berglandschaft!
Wir lernen den 79jährigen Klaus aus Marktschellenberg (BGL) kennen, der uns wegen unseres Kennzeichens anspricht. Er erzählt uns viel Interessantes von seinen Reisen und aus seinem Leben.
Tag 33 - 25.8. - Do
Theth - spätes Frühstück, Spazierengehen im Ort, Kaffee, Internet, nochmal zurück nach Nderlysaj zum Grunas-Canyon, Essen im Lokal dort. Platzsuche in dem Gebiet gelingt nicht (Müll, Schweine, besetzte Stellplätze) und wir beschließen aus Theth Richtung weitere Strecke hinauszufahren. Am Qafa Buni e Thores fahren wir zu den Sendemasten hoch, müssen heikelst umdrehen und kommen beide an die Nervengrenze. Ein Stück weiter finden wir bei Finsternis einen großen ebenen Platz für die Nacht.
Tag 34 - 26.8. - Fr
Montenegro: Einkauf in Podgorica, Pizza essen in Budva, super Offroad Freisteherplatz an der Küste in Begovici. Hier steht bereits ein Offroad-LKW, eine deutsche Familie (Bernd, Tanja, Leni) mit 2 großen Hunden, der Platz ist groß genug.
Einer der beiden Hunde wurde am Vortag wahrscheinlich von einer Schlange gebissen. Er hat eine riesige geschwollene Schnauze und es geht ihm gar nicht gut. Hoffentlich kommt er davon.
Tag 35 - 27.8. - Sa
Ines Magen spielt leider seit Do Abend nicht ganz so mit, wie er sollte, wir hängen tagsüber im Schatten der großen Pinien herum. Abfahrt 17h, da wir rasch über die Grenze kommen wollen. Fähre in Kotor, an der Grenze zu Kroatien stehen wir trotzdem 2 Stunden, aber wenigstens nicht in der brütenden Hitze. Da es schon spät ist und wir unbedingt noch eine Dusche brauchen, checken wir am Durchreiseplatz "Autokamp Kate" ein.
Sorgen macht seit einigen Tagen der Landy mit seiner Dieselpumpe, er springt nicht immer gleich an.
Tag 36 - 28.8. - So
Frühe Weiterfahrt nach einem schnellen Frühstück die Küstenstraße 400km entlang bis ins Velebit Gebirge. Ines geht's weiterhin schlecht mit dem Magen, aber noch schlimmer ist heute der Kopf... Nackenweh und hämmernde Kopfschmerzen machen die Rückreise echt mühsam.
Wir finden nach längerem Suchen auf der Passhöhe eine kleine Waldlichtung, auf der wir ungesehen stehen können.
Tag 37 - 29.8. - Mo
Frühstück auf der Passhöhe mit Blick auf den Tulove Grede.
Heimfahrt über Ljubljana und Wurzenpass - der Landy macht es spannend oder besser gesagt unentspannt, denn er stirbt mitten in der Stadt ab. Gerade noch kann ihn G wieder starten, aber das heißt für uns durchfahren bis nach Hause ohne Essenspause in Ljubljana. So ein Glück, dass wir das noch schaffen!
Anmerkung: Beim Defender waren die Injektoren defekt, wodurch der Defender immer wieder Startschwierigkeiten und einen unruhigen Motorlauf hatte.